Juan Goytisolo - Paisajes después de la batalla

Kooperationsprojekt mit der Universität Bern (Prof. Dr. Bénédicte Vauthier) zur Visualisierung textgenetischer Zusammenhänge (avant-textes) in Juan Goytisolos Entwurfshandschriften.

Das ZDE realisiert zur Zeit Prototypen für die interaktive Webpräsentation und berät bei der Kodierung der Daten auf Basis der TEI P5 / Genetische Edition.


Visualising Textuality - New Interfaces to Historical Texts

Die Würzburger Universitätsbibliothek bewahrt mit dem "Würzburg Saint Matthew" ein bedeutendes frühmittelalterliches Manuskript irischer Provenienz (M.p.th.f.61). Diese stark glossierte und kommentierte Handschrift aus dem 8. Jahrhundert ist Gegenstand dieses, durch die EU im Rahmen des Forschungsrahmenprogramms FP7 (Marie Curie) geförderten, Forschungsprojekts. Dabei werden unter Projektleitung von Malte Rehbein (Universität Würzburg) in Kooperation mit der National University of Ireland, Galway und der Royal Irish Academy neue Methoden entwickelt, die Handschrift, ihre Text und Kontexte zu erschließen und in Form einer digitale "knowledge environment" über das Internet zugänglich zu machen. Traditionelle Wege verlassend, geht es hierbei vor allem um die interaktive Visualisierung semantischer Zusammenhänge. Damit soll eine Plattform geschaffen werden, die Forschern den Einblick zum Beispiel in die textuelle Praxis, v.a. die der Glossierung und Kommentierung biblischer Texte, erleichtern soll.

 


Pilotprojekt Fränkische Reiseberichte

Am Beispiel historischer Reiseberichte erprobt das Projekt fortgeschrittene Visualisierungs-techniken für textbasierte Quellen. Auf Grundlage eines textkritisch erschlossenen und digital aufbereiteten Textes (digitale Edition) werden Informationen gewonnen, die Einblicke in das frühneuzeitliche Reisen geben sollen, in dem sie die Bewegung im Raum nachvollziehbar machen und den beschreibenden Text mit weiteren Daten (Karten und Bildmaterial) anreichern.

Die Visualisierung von Raum und Zeit der Reisen sollen Fragen dienen wie z.B.:

  • Wie lange dauert eine Reise zu dieser Zeit? Welche Tagesetappen sind möglich?
  • Werden die Darstellungen auf den Ortsansichten der Zeit von den Reisetagebüchern bestätigt oder relativiert oder erweitert?
  • Werden die Aussagen in den Nachschlagewerken (Merian, Bundschuh) von den Reisetagebüchern bestätigt oder relativiert oder erweitert?
  • Was schauen sich die Reisenden in den einzelnen Städten an? Gibt es auch damals schon ein klassisches Touristenprogramm?

Damit sollen die Erschließung des Textes und die visuelle Aufbereitung sowohl als prototypisches Forschungsinstrument wie auch der didaktischen Vermittlung von Information (Lehre, „Populärwissenschaft“) dienen.

Textgrundlage:

  1. Monconys: A. Bechtold, Eine Reise durch Frankenland im Jahre 1663, in: Der Fränkische Bund. Zeitschrift für fränkische Kunst und Kultur, 1 (1925), 1–11.
  2. Papebroich: Henschenius, Godefridus, Eine Gelehrtenreise durch Mainfranken 1660, Würzburg 1952

Projektleitung: Malte Rehbein

Ein Teilprojekt wird derzeit im Rahmen eines studentischen Projektes durch Jan Pytlik realisiert.


Weitere Projekte am ZDE

Der Digital Medievalist ist eine internationale, virtuelle "Community of Practice" für Mediävisten, die digitale Medien für ihre Forschung einsetzen oder digitale Methoden entwickeln. Digitale Editionen sind dabei ein Schwerpunkt, da sie sich insbesondere für die häufig facettenreichen und komplexen mittelalterlichen Handschriften geradezu anbieten.

Der Digital Medievalist hat zur Zeit etwa 600 Mitglieder. Malte Rehbein (Universität Würzburg) ist Mitglied des "Executive Boards" und Editor-In-Chief für das Journal, dessen sechste Ausgabe Ende 2010 erscheint.